Baierbrunn (ots) – Ärzteverbände und die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) schlagen Alarm: In Klinikapotheken kommt es immer wieder zu Engpässen bei wichtigen Medikamenten. Verantwortlich seien neue Produktionsmethoden der Pharmafirmen. Die Herstellung wird Lohnunternehmen in den USA, China oder Indien überlassen und zunehmend "Just in Time" organisiert: Nur auf Anforderung werden bestimmte Mengen zur gewünschten Zeit geliefert. Technische Probleme können dann oft nicht mehr abgefangen werden und Kliniken stehen ohne das Medikament da. Für seltene Produkte gibt es manchmal keine Alternative. Die DKG fordert deshalb eine gesetzliche Meldepflicht für Versorgungsengpässe an ein zentrales Register, die Pflicht zur ausreichenden Lagerhaltung und Vollmachten für eine zentrale Behörde, die Versorgung zu steuern, berichtet die "Apotheken Umschau". Pharmaverbände halten dagegen: Eine öffentliche Meldepflicht schade Firmen im Wettbewerb. Gegen größere Lager wehren sie sich wie mit einer Drohung: Hersteller würden sich dann möglicherweise veranlasst sehen, "auf die Zulassung wenig rentabler Arzneimittel komplett zu verzichten". Die Bundesregierung hat inzwischen die Brisanz der Probleme erkannt. Eine Lösung ist bisher aber nicht in Sicht.
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