Stralsund – Gazprom fördert als weltweit erster Konzern Öl aus der russischen Arktis. Dabei gibt es bis heute kein Verfahren, ausgelaufenes Öl in vereisten Gewässern zu bergen. Über die Gefahren für das weiße Paradies informiert Greenpeace während der Aktionstage vom 24. bis 26. Mai im Ozeaneum in Stralsund. Neben Informationen gibt es Mitmachaktionen für Kinder und Erwachsene, eine Foto-Ausstellung und eine Dia-Show.
„Die russischen Notfallpläne sind das Papier nicht wert, auf denen sie stehen. Die Plattform gilt als technisch überholt. Eine schwere Umweltkatastrophe in den eisigen Gewässern der Arktis ist vorprogrammiert. Davor müssen wir dieses einmalige Naturparadies schützen“, so Lothar Hennemann, ehrenamtlicher Mitarbeiter in Hamburg. In seinem Vortrag „Schwarze Zeiten für das weiße Paradies?“ spricht er am 28. Mai im Ozeaneum über die Gefahren für die Arktis.
Erfolgreicher Protest gegen arktisches Öl
Am 1. Mai ist das erste Öl aus der russischen Arktis in Rotterdam eingetroffen. Dagegen demonstrierten rund 80 Greenpeace-Aktivisten mit ihrem Schiff „Rainbow Warrior“. „No Arctic Oil“ (Kein arktisches Öl) haben sie von Schlauchbooten aus an die Bordwand des 258 Meter langen Tankers „Mikhail Ulaynov“ mit weißer Farbe geschrieben.
Greenpeace-Ehrenamtliche demonstrierten im Anschluss bundesweit in 25 Städten gegen die riskanten Ölbohrungen in der Arktis. Sie fordern Gazprom auf, umgehend die Ölförderung an der umstrittenen Prirazlomnaya-Plattform in der russischen Petschorasee einzustellen. Unterstützer der Greenpeace-Forderungen können eine Protestmail senden an den Chef von Gazprom Germania, Vyacheslav Krupenkov: http://gpurl.de/ndHv4.
Das Offshore-Ölprojekt von Gazprom ist das erste kommerzielle Ölprojekt im arktischen Meer. Der Konzern plant, dieses Jahr ca. 300.000 Tonnen Öl nach Europa zu liefern. Während andere Ölkonzerne wie Shell noch in der Probephase sind, liefert die „Mikhail Ulaynov“ ab sofort regelmäßig Öl nach Europa.