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Vongfong – stärkster Wirbelsturm des Jahres

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Offenbach – Über dem Westpazifik spielt sich derzeit ein außergewöhnliches Naturschauspiel ab. Super-Taifun "Vongfong", der bisher stärkste tropische Wirbelsturm des Jahres, beweist der Menschheit wieder einmal, welch unbändige Gewalt die Natur entfalten kann. "Vongfong" befand sich mit seinem Kern heute Morgen (8 Uhr MESZ) etwa 130 km südöstlich von Okinawa. Mit Windgeschwindigkeiten bis 100 Knoten (185 km/h) bedroht er als Taifun der nun mehr dritten Kategorie in den kommenden Stunden die südlichste Präfektur Japans, im weiteren Verlauf unter Abschwächung auch Kyushu, einer der Hauptinseln Japans. Neben Orkan müssen sich die betroffenen Bewohner auf heftigen Starkregen gefasst machen. Verbreitet fallen über 100 l/qm, örtlich sogar über 300 l/qm. Dadurch kommt es zu Überflutungen und Erdrutschen, die wiederum zu einem vorübergehenden Erliegen des öffentlichen Lebens führen können. Auf dem Meer und an den Küsten muss zudem mit sehr hohem Wellengang bzw. Wellenschlag gerechnet werden. Gerade einmal eine knappe Woche, nachdem Taifun "Phanfone" weite Teile Japans erfasste, müssen sich viele Bewohner des ostasiatischen Staates also wieder vor einem tropischen Wirbelsturm in Sicherheit bringen.

"Vongfongs" Geburtsstätte ist das südliche Seegebiet der Marshall Inseln. Ende September und in den ersten Oktobertagen verlagerte sich "Vongfong" als zusammenhängendes Gewittersystem am Südrand eines subtropischen Hochdruckgebiets westwärts. Am 3. Oktober war die Entwicklung bereits so weit fortgeschritten, dass "Vongfong" vom japanischen Wetterdienst als "tropischer Sturm" eingestuft wurde, nur einen Tag später bereits als Taifun der ersten Kategorie. Sehr günstige Entwicklungsfaktoren (u. A. sehr warme Wassertemperaturen, geringe Windzunahme und -drehung mit der Höhe) waren insbesondere ab dem 6. Oktober schließlich der Auslöser einer explosiven Heranreifung zu einem Super-Taifun der fünften Kategorie. Auf seinem Höhepunkt am 7. Oktober brachte es "Vongfong" auf einen Kernluftdruck von 900 hPa und die Windgeschwindigkeit erreichte Werte bis 155 Knoten (287 km/h). Kein anderer tropischer Wirbelsturm weltweit erreichte in diesem Jahr solche Werte. Stärker in Bezug auf maximale Windgeschwindigkeiten und minimalen Kernluftdruck war ein tropischer Wirbelsturm zuletzt Anfang November 2013. Super-Taifun "Haiyan" sorgte damals für gewaltige Zerstörung in Südostasien. Im Gegensatz zu "Haiyan" erfasste "Vongfong" während seiner "Hochphase" aber keinerlei bewohntes Gebiet, sodass bisher auch keine Schäden aufgrund der Auswirkungen des tropischen Wirbelsturms bekannt wurden.

Ab dem 8. Oktober bog "Vongfong" von einer westlichen auf eine eher nord- bis nordöstliche Richtung. Vor allem aufgrund des nach Norden zu immer kälter werdenden Meerwassers versiegt zusehends die wichtigste Energiequelle des Wirbelsturms, wodurch er auf seinem Weg Richtung Japan nun sukzessive an Kraft verliert. Nichtsdestotrotz birgt der immer noch als Taifun geführte Wirbelsturm in den kommenden Stunden und Tagen nach wie vor großes Gefahren- und Schadenspotenzial, besonders für die südlichen Regionen Japans.

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